Intern
    Medienkommunikation

    “Gesteuertes Chaos funktioniert am besten” – ein Einblick in die Werbung mit Sebastian Groebner

    24.11.2021

    “Abwechslungsreich – chaotisch – seriös und doch irgendwie unseriös”, so beschreibt Sebastian Groebner den StudentInnen seinen Beruf als Independent Art Director im Seminar “MK on the Job” und gibt ihnen damit einen Einblick in das Berufsfeld Werbung.

    Sebastian Groebner – Independent Conceptual Creative / Art Director | Foto Credits: © Jakob Geissele

    Über den Tellerrand schauen, neue Wege kennenlernen und von Insiderwissen profitieren – darum geht es im Seminar “MK on the Job”. Studierende des Masters Medienkommunikation sollen hier Zukunftsperspektiven kennenlernen und mit Hilfe von ExpertInnen in verschiedene potentielle Berufsfelder “schnuppern”. Als Experte im Bereich Werbung konnte Sebastian Groebner, Independent Art Director aus Hamburg, den Studierenden seinen abwechslungsreichen Beruf und Berufsalltag näherbringen. In spannenden 90 Minuten erklärte er den StudentInnen, wie vielfältig Werbung ist und dass es nicht den einen richtigen Weg in dieses Berufsfeld gebe.

    Die Werbung – ein Allround-Job? 

    Groebner selbst vereint in seiner Arbeit als Independent Art Director mehrere Berufe der Werbebranche. Als Konzepter entwickelt er Ideen und Entwürfe für komplette Kampagnen oder bestimmte Teile davon, als Art Director kreiert er die Looks, Grundgestaltungen und Gefühle, die mit Bildern vermittelt werden sollen und auch in den sozialen Netzwerken fühlt er sich Zuhause. Daneben findet aber auch Grafikdesign Platz in seinem Arbeitsalltag. Er selbst spricht lachend davon in den unterschiedlichsten Bereichen der Werbung gearbeitet zu haben: von Konsolen, Autos, Schokolade – hin zu Aufwärm-Pasta.

    “Wie möchte ich arbeiten?”

    Das ist nach Groebner die wohl wichtigste Frage, die man sich stellen sollte, wenn man in das Berufsfeld Werbung einsteigen möchte. Sein Tipp an die TeilnehmerInnen: “Sucht euch die Agentur und die Creative DirectorInnen heraus, die die Arbeit machen, die ihr machen wollt”. Nur so könne man in der Werbebranche glücklich werden. Außerdem solle man sich immer auf ein wenig Chaos einstellen, denn für den Arbeitsalltag in Agenturen gelte: “gesteuertes Chaos funktioniert am besten.”

    Wie jeder andere Beruf auch, hat die Werbebranche natürlich ihre Schattenseiten, die Groebner vor allem in Stress, Unsicherheiten und einem stetigen Wechsel innerhalb der Branche sieht. Letzterer mache den Beruf für ihn zwar spannend, aber auch schwierig. Unsicherheiten bezüglich digitaler Entwicklungen und deren Einfluss auf den eigenen Beruf machten es schwer, zukünftig benötigte Kenntnisse abzuschätzen. Eine gewisse Lernbereitschaft sowie Offenheit seien deshalb wichtige Eigenschaften eines Art Directors/einer Art Directorin. Daneben müsse man aber auch mit einigen Überstunden in dieser Branche rechnen, so Groebner.

    Die Pluspunkte der Werbung

    Aber warum entscheidet man sich (dennoch) für einen Beruf in der Werbung? Als Independent Art Director schätzt Sebastian Groebner besonders die Freiheit, selbst zu entscheiden, wie er arbeiten möchte. Denn dadurch könne er sowohl sein “Erwachsenen-Ich” als auch sein “Kinder-Ich, das gerne mal rumblödelt” in dem Beruf ausleben. “Die Lösung von Problemen muss nicht immer bierernst sein”, so Groebner. Sich diese Lösungen jedoch auszudenken, sei das, was er gerne mache. Zwar ginge das auch in anderen Berufen, er habe aber die Werbung als “sein Ding” gefunden – auch wegen einer „gewissen emotionalen Spannung”, die er diesem Berufsfeld zuschreibt. Ein weiterer Benefit dieses Berufsfeldes sei die Möglichkeit, eigene Projekte ins Leben zu rufen. So hat er beispielsweise im vergangenen Jahr eine eigene App entwickelt, die eine Übersicht über Hamburger Restaurants und Cafés gibt, die während der Corona-Pandemie To-Go-Geschäft anbieten. Projekte mit gesellschaftlicher Relevanz umzusetzen sei ein Pluspunkt seiner Arbeit, der ihm sehr am Herzen liege.

    Filme zu machen als Plan B bei der Berufswahl, das habe ihn bis heute nicht ganz losgelassen. Dennoch würde er sich immer wieder für diesen Beruf entscheiden – “denn Werbung kann echt Spaß machen”.

    von Antonia Dacheneder, Leonie Brenneisen und Jana Graber (Master Medienkommunikation), betreut von Dr. Ann-Kristin Herget

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