Branding like a Pro – Einblicke in die Markenkommunikation und -entwicklung für Start-Ups mit Lena Ulsamer und Sophie Hofmann von Meraki Würzburg

Die Entwicklung einer Marke, ihre Einführung und den langfristigen, strategischen Ausbau der Markenposition sind wichtige Aufgaben, die Arbeitnehmende als Brand Manager:innen erwarten können. Sie kommunizieren dabei mittels verschiedener Maßnahmen die zentralen Werte der Marke an potentielle Kund:innen, indem sie eine Kommunikationsstrategie festlegen, eine Markenidentität erschaffen und ein emotionales Bild kreieren. Während Brand Management als kontinuierlicher Prozess angesehen werden kann, beschäftigt sich das Branding vor allem mit dem gezielten, aktiven Aufbau einer neuen Marke. Gerade bei Start-Ups ist dieser Vorgang besonders wichtig. Oftmals versuchen viele Gründer:innen sich mit ein paar einfachen Aktionen auf dem Markt zu etablieren. Damit verschenken sie allerdings erhebliches Potential, denn ein prägnanter Markenname, ein überzeugender visueller Auftritt sowie eine klare Strategie wirken sich positiv auf den Markterfolg aus. So können Start-Ups in der Gründungsphase mit einem professionellen Branding bereits wichtige Punkte abhaken, indem sie erste Kund:innen mobilisieren, potentielle Mitarbeiter:innen ansprechen oder wichtige Investor:innen überzeugen.

Dieses Potential voll auszuschöpfen haben sich Lena Ulsamer und Sophie Hofmann zur Aufgabe gemacht. Lena Ulsamer arbeitete bereits während ihres International Managements Studiums nebenberuflich an Projekten für verschiedene Marken und beschloss 2017 den Schritt in die Selbstständigkeit zu wagen und die Kreativagentur Meraki zu gründen. Auch Sophie Hofmann wollte Praxisluft schnuppern und entschied sich kurzerhand 2022 gegen ihr Masterstudium und für den Einstieg bei Meraki. Mittlerweile konnten die beiden bereits eine Vielzahl an Unternehmen von ihrer kreativen und strategisch durchdachten Arbeit überzeugen.

Denn besonders die Entwicklung einer Strategie stellt für viele Kund:innen eine Herausforderung dar. Oftmals konzentrieren sich Gründer:innen ausschließlich auf die kreativen Aspekte wie das Logo oder die Webseite, erklärten die beiden Expertinnen. Allerdings sei gerade die Markenstrategie von existenzieller Bedeutung, da ohne sie als Fundament keine weiteren Designentscheidungen getroffen werden können. Aber auch Marketingaufgaben wie die Erstellung eines Marketingplans übernehmen Lena Ulsamer und Sophie Hofmann. Folglich sollten Brand Manager:innen neben strategischem und kreativem Geschick auch Kommunikations- und Organisationsfähigkeiten aufweisen, Marketinginstrumente beherrschen sowie ein stets freundliches Auftreten in Kontakt mit Kund:innen pflegen können.

Da Marketing beim Brand Management eine große Rolle spielt, bereitet der Studiengang Medienkommunikation gut auf das spätere Berufsleben als Brand Manager:in vor. Nichtsdestotrotz werden in Stellenausschreibungen als Voraussetzung überwiegend Studiengänge mit wirtschaftlichem Schwerpunkt gefordert. Lena Ulsamer und Sophie Hofmann sehen dennoch kein Hindernis im Studiengang Medienkommunikation, da für sie bei neuen Bewerber:innen vor allem die Leidenschaft für den Beruf zählt. Neben Agenturen wie Meraki finden Interessierte darüber hinaus auch Anstellungsmöglichkeiten bei großen Konzernen, wie aus einer aktuellen Stellenmarktanalyse im Rahmen des Vortrags hervorging. Besonders Firmen aus dem Bereich der „fast-moving consumer goods“, wie Lebensmittel, Mode und Kosmetik setzen auf Brand Manager:innen, um neue Marken innerhalb des Unternehmens einzuführen. Bei der Mehrheit der Stellen werden keine Berufserfahrungen gefordert, sodass auch Studierenden ohne Praktika oder Werkstudierendentätigkeiten nach dem Abschluss ein unkomplizierter Einstieg gelingt.

Gegen Ende des Vortrags gaben Lena Ulsamer und Sophie Hofmann noch interessante Einblicke in ihre Selbstständigkeit, wo sie unter anderem auf ihr eigenes Branding und den damit verbundenen Perfektionismus eingingen. Denn einen Markenauftritt für das eigene Unternehmen zu gestalten, stellte für die beiden Gründerinnen die wohl bisher größte Herausforderung dar. Zum Abschluss gaben sie den Studierenden mit auf den Weg nie aufzugeben und den Mut zu haben, auch in jungen Jahren etwas Eigenes auf die Beine zu stellen. Lena Ulsamer bezog sich dabei auf die Anfänge ihrer Selbstständigkeit, als sie als Studentin erste Projekte annahm, ohne eine eigene Webseite zu haben. Diese nach einiger Zeit online zu schalten, stellte für sie einen großen Schritt dar, wie sie verriet. Letzten Endes war es trotz anfänglicher Zweifel ihre bisher beste Entscheidung, da sie ohne ihren Mut nicht da wäre, wo sie heute steht.

Von Anna Schulz und Janina Stumpf (Master Medienkommunikation), betreut von Fabian Mayer.