Von der Nachttischschublade ins Seminar: Expert:innen erklären, wie Social Media bei Eis.de geht
11/17/2022Vergangenen Donnerstag rappelte es im Karton: Annika Dobbertin und Philipp Terbille von Eis.de (Triple A) waren im Master-Seminar „MK on the Job“ zu Gast und gewährten praxisnahe sowie spannende Einblicke in das Berufsfeld „Social Media & Influencer Management“.
Ein Unternehmen ohne Social Media Auftritt? Heutzutage nahezu undenkbar. Instagram, TikTok, Facebook und Co. – soziale Medien sind für Unternehmen branchenübergreifend inzwischen zu einem unverzichtbaren Teil der Kommunikationsstrategie geworden. Und hier kommen Annika Dobbertin (Teamleiterin Social Media) und Philipp Terbille (Influencer Relations & Community Manager) ins Spiel. Bei ihrer Arbeit dreht sich alles um die systematische Planung, Implementierung, Steuerung und Kontrolle der Social-Media-Aktivitäten von Eis.de. Dabei verfolgen sie u. a. folgende Ziele: die Reichweitenverbesserung ihres Unternehmens, die Stärkung von Kund:innenbindungen sowie die Gewinnung von Neukund:innen. „Unsere Produkte mit den aktuellen Social Media Richtlinien in Einklang zu bringen, ist eine wahre Herausforderung“, berichtet Terbille. Der relevanteste Kanal für Eis.de sei dabei momentan Instagram, wobei auch TikTok immer bedeutsamer werde. Dobbertin erläutert diesbezüglich, dass es wichtig sei, auch neue Plattformen und Social Media Trends immer im Auge zu behalten. „Hier sollte man möglichst schnell reagieren. Das heißt nicht, dass man jeden einzelnen Trend mitmachen muss, aber in unserem Beruf ist es extrem wichtig, stets am Puls der Zeit zu sein und unsere Zielgruppen dort abzuholen, wo sie gerade sind.“
Wer einen Job mit vielfältigen Aufgaben sucht, ist im Social Media & Influencer Management laut den Expert:innen genau richtig. „Das A und O ist bei uns neben viel Kreativität die richtige Kommunikation mit den relevanten Zielgruppen“, so Terbille. Das Tätigkeitsfeld reicht dabei von der Content Erstellung und dem Kampagnenmanagement bis hin zum Community Building und der Beziehungspflege – um nur einige der Aufgaben zu nennen. Eis.de hat hierfür eine eigene Social Media Abteilung. „Das ist aber nicht immer der Fall“, berichtet Dobbertin. „In vielen Unternehmen gibt es nur eine Person, die für diesen Bereich zuständig ist, was aber natürlich auch mit deren Größe zusammenhängt.“ Ganz unabhängig davon sei bei ihrem Job aber in der Regel Teamarbeit gefragt.
Wer im Influencer Management arbeitet, lernt die Influencer bestimmt von einer privateren Seite kennen und weiß, ob diese wirklich so sind, wie sie sich auf Social Media geben – so die Vermutung. Aber Terbille verrät: „Mit den Influencern selbst kommt man eher selten in persönlichen Kontakt, da die Kommunikation in der Regel über deren Management läuft.“ Ganz nach dem Motto „never meet your heroes“ sei das aber vielleicht sogar ganz gut. „So wird das Bild, das man von den Influencern hat, zumindest nicht zerstört“, ergänzt er lachend. Was die Auswahlkriterien für ihre Influencer angeht, so nennt der Experte v. a. Markenpassung, Interaktionsrate und Follower-Eigenschaften als entscheidend.
Aber so spannend der Beruf ist, bringt auch dieser die ein oder andere Herausforderung mit sich. So ist die Arbeit in diesem Bereich von bestimmten Hochphasen im Jahr wie der jetzigen Vorweihnachtszeit geprägt. In diesen kann das Arbeitspensum dann auch mal deutlich höher sein als bspw. während der Sommermonate. Hinzu kommt: „Auch außerhalb der Arbeitszeit ist man im Kopf häufig noch bei seinem Job“, erklärt Terbille. So erwische man sich bei der privaten Nutzung sozialer Medien dann doch hin und wieder mal bei Gedanken wie „Das ist ja eine coole Idee, wie könnten wir die in unserem Unternehmen aufgreifen?“. Für Dobbertin aber kein wirklicher Belastungsfaktor: „Auf Grund der Leidenschaft, die ich für meinen Beruf mitbringe, macht es mir nichts aus, auch mal außerhalb der Arbeitszeit Kommentare zu beantworten; natürlich nur, solange das in einem gewissen Rahmen bleibt.“ Darüber hinaus geht es gerade im Influencer Management häufig auch um hohe Summen, die ausgegeben werden. „Da wächst natürlich der Druck, weil man keine Fehlentscheidungen treffen will“, so Terbille.
Künftige Berufseinsteiger beschäftigt meist eine Frage ganz besonders: Welche Anforderungen werden an potentielle Bewerber:innen gestellt? „Wirkliche Einstiegshürden in den Beruf gibt es im Prinzip nicht“, lautet die Antwort von Dobbertin. Viel wichtiger als ein versierter Umgang mit bspw. Grafikprogrammen oder Analyse Tools, seien eine gewisse Affinität zu sozialen Medien und Grundkenntnisse in Bezug auf deren Nutzung. Relevante Hard Skills können auch noch nach dem Berufseinstieg erworben werden. Dass es dabei nicht den einen klassischen Weg in den Beruf gibt, verdeutlichen auch die unterschiedlichen Werdegänge der beiden. So ist Annika Dobbertin nach ihrem Bachelorstudium der Sozialwissenschaften und einem Master-Abschluss in Soziologie zu ihrem heutigen Job gekommen, wohingegen Philipp Terbille mit einer kaufmännischen Ausbildung und nach seiner anschließenden Tätigkeit als Stylist den Quereinstieg ins Influencer Management gewagt hat. „Unkonventionelle Lebensläufe sind in unserem Berufsfeld gern gesehen“, erklärt Terbille. Dass allerdings auch das MK-Studium gut auf einen Job im Social Media & Influencer Management vorbereitet, da sind sich beide Expert:innen einig. So seien neben den im Rahmen des Studiums erworbenen analytischen Fertigkeiten gerade die trainierten Soft Skills wie Kommunikationsfähigkeit, Teamfähigkeit sowie eine selbstständige und ergebnisorientierte Arbeitsweise für den Beruf absolut von Vorteil und bilden eine optimale Voraussetzung.
von Janning Hoffmann und Jacqueline Pültz (Master Medienkommunikation), betreut von Fabian Mayer